Hapkido - Der koreanische Weg der Kampfkunst

Hapkido - Der koreanische Weg der Kampfkunst

Allgemein

Hapkido ist eine koreanische Kampfkunst, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem japanischen Stil Daito-Ryu Aiki-Jujutsu hervorgegangen ist. Ausgehend von Choi Yong-sul - dem "Vater des Hapkido" - hat Hapkido sich in den Folgejahrzehnten zu einem eigenständigen Stil entwickelt. Nach dem Taekwondo gilt Hapkido als populärste koreanische Kampfkunst und verbreitet sich seit den 1960er Jahren zunehmend auch in Deutschland.

Hapkido zeichnet sich durch seine technische Vielfalt und die Verbindung von traditioneller und moderner Methodik sowie Technik aus. So wird Hapkido in Südkorea neben der zivilen Selbstverteidigung auch im Rahmen der Nahkampfausbildung nationaler Sicherheitskräfte (Leibwachen, Militär, Polizei) eingesetzt. Der Begründer des modernen Hapkido Ji Han-jae selbst war über zehn Jahre lang für die Ausbildung der Leibwachen des damaligen Präsidenten Park Chung-hee verantwortlich.

Die Grundidee des Hapkido ist es, sich in potenziellen Gefahrensituationen über alle Distanzen flexibel und effektiv verteidigen zu können. Dabei wird mit kreis- bzw. spiralförmigen Bewegungsprinzipien gearbeitet, um die Struktur des Angreifers zu stören und diesen technisch zu kontrollieren. Neben den charakteristischen Hebel- und Wurftechniken werden zu diesem Zweck insbesondere Fuß- und Schlagtechniken eingesetzt. Fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler wenden die erlernten Prinzipien schließlich auch im Umgang mit verschiedenen Waffen an. Durch die vielfältigen Übungsformen wird parallel die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert, was insbesondere mit einer gezielten Schulung der motorischen und kognitiven Fähigkeiten einhergeht.


Inhalte

In Paderborn unterrichten wir Hapkido umfassend und mit einem anwendungsorientierten Schwerpunkt. Mit unserer spezifischen Hon Sin-Methode rücken wir parallel die Entwicklung einer ganzheitlichen Körperarbeit ins Zentrum:

Folgende technische Inhalte werden vermittelt.

- Grappling-Methoden wie Hebel- und Wurftechniken zur Kontrolle des Angreifers in naher Distanz
- Fuß- und Schlagtechniken zur Distanzüberbrückung und Unterstützung der Hebel- und Wurftechniken
- Waffentechniken für fortgeschrittene Erwachsene (u. a. Messer, Kurz- und Langstock, Schwert)

Geübt werden diese unerlässlichen Bestandteile effektiver Selbstverteidigung u. a. in den folgenden Anwendungsbereichen:

- Freie Abwehr: Verteidigung (nicht festgelegter) Angriffe von mind. zwei Angreifer.
- Protoformen des Kämpfens: Verschiedene Übunssettings, die zunehmend zur freien und unkooperativen Technikanwendung führen.
- Freikampf: Unkooperativer Kampf gegen - im Regelfall - einen Gegner mit ausgewählten Techniken des Hapkido

Die Intensität des Übens steigt mit zunehmendem Fortschritt unter Berücksichtigung individueller Präferenzen.
 
Weitere Trainingsinhalte sind freie Anwendungen sowie Formen und Atemtechniken, um die Hapkido-Prinzipien vertiefend und auch ohne Partner üben zu können. Schließlich wird die sogenannte Fallschule trainiert, um ein verletzungsfreies Üben zu gewährleisten.

Unsere stilistischen Wurzeln...

Die stilistischen Ursprünge unseres Hapkido liegen in der Hanminjok Hapkido-Linie nach Großmeister Seo In-sun - in Deutschland wird diese Tradition u. a. im Jun-Tong-Won Hapkido repräsentiert. Eine Besonderheit des Hanminjok Hapkido sind die Einflüsse traditioneller chinesischer Kampfkünste, die sich vor allem in den variantenreichen Schlag- und Waffentechniken zeigen und in einem breitgefächerten Technikrepertoire widerspiegeln - systematisiert und vermittelt entlang der Basis-Prinzipien des Hapkido: Yu (Fluss), Won (Kreis), Hwa (Einwirkung).

... unser Zugang, unsere Philosophie

Technisch verwurzelt in der Hanmninjok-Linie ist es unser Anliegen, sowohl die stilistischen Ursprünge zu erkunden als auch systemübergreifende Horizonte zu entdecken und in diesem Zusammenspiel unseren Zugang zum Hapkido weiterzuentwickeln. Getreu der Metapher von "Zwergen auf den Schultern von Riesen" schöpfen wir von den Leistungen vorangehender Pioniere sowie Wegbereiter des Hapkido und fügen unseren eigenen kleinen Beitrag hinzu. Wir folgen dabei der Überzeugung, dass in der Gegenseitigkeit von Tradition und Moderne stets auch Raum für Entwicklung und Wandel ist. Hierbei stehen jedoch nicht einzelne Techniken im Fokus, sondern die Bewegung bzw. der Körper 'als Ganzes'. Übersetzt bezeichnen wir unseren methodischen Ansatz des Hapkido daher als Hon Sin Beop - also sinngemäß 'Methode des verbundenen Körpers'.

Unsere korrespondierende Schulbezeichung Hon Sin Gwan Hapkido (kurz: Honsin Hapkido) beschreibt damit einen Weg des Hapkido, bei dem die ganzheitliche Entwicklung des Körpers fokussiert wird. Techniken sind daher Mittel, nicht Zweck, und traditionelle Elemente stehen im Einklang mit modernen Trainingsmethoden. Durch die klare Grundstruktur, eine aufgeschlossene Trainingsgemeinschaft und individuelle Begleitung wird somit ein leichter Einstieg ins Hapkido ermöglicht - gleichzeitig wird aber auch Raum für das Eintauchen in die Tiefe dieser Kampfkunst geschaffen. Unser Training richtet sich damit gleichermaßen an "Ausgleich suchende Breitensportler" und "Kampfkunst-Enthusiasten".

Sonstiges

Ausführliche Hintergründe über Hapkido findet ihr in der Kategorie "Verschiedenes".
 


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Hapkido eignet sich zur Selbstverteidigung für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene/Selbstverteidigung für Frauen
Im Hapkido finden sich Elemente aus traditionellen und modernen Kampfkünsten wie Aikido, Taekwondo, Karate, Judo, Jujutsu, Grappling/BJJ, MMA und Kickboxen wieder.
Es gibt Fallschule und Wurftechniken wie im Judo/Jujutsu, die Fußtechniken des Hapkido erinnern an das Taekwondo, Karate, Kickboxen oder Muay Thai.
Schläge ähnlich dem Karate werden ebenso wie das Boxen des Kickboxens geübt.
Die Techniken lassen sich zur Selbstverteidigung etwa wie im Wing Tsun oder Krav Maga einsetzen.
Der Einsatz von Waffen ist Trainingsinhalt der Fortgeschrittenen. Manche Waffentechniken des Hapkido haben Parallelen zur Kampfkünsten wie Kenjutsu, Kali, Silat oder Kobudo.
Hapkido deckt viele Bereiche der Selbstverteidigung, Kampfkunst und Kampfsport in Paderborn ab.